Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Guten Morgen, willkommen zur neunten Vorlesung. Heute beginnen wir jetzt die systematische
physikalische Exploration des allgemeinen Rahmenwerks der Quantenmechanik. Ich hatte
Ihnen ja schon angedeutet, dass das Teilchen, das wir beobachtet haben oder beschrieben haben,
in dem Doppelspalt-Experiment, das ist natürlich nur eine mögliche Sorte Teilchen und da könnte
man jetzt noch einen Spin dazu machen. Man kann sich fragen, was denn eigentlich, wenn Sie zwei
Teilchen haben in einem System oder 10 hoch 23 Teilchen wie in einem Gas, wie werden die denn
eigentlich beschrieben? Und das allgemeine Rahmenwerk macht zunächst mal gar keine besonderen
Annahmen darüber, wie das System genau aussieht, sondern, wie der Name schon sagt, bildet das
Rahmenwerk, in das letztlich alle quantenmechanischen Systeme reinpassen und davon reden wir. Wir werden
reden über Zustände. Wir haben bis jetzt den Hilbertraum betrachtet als Vektorraum mit einem
inneren Produkt, einfach weil wir das aus der Schrödinger Gleichung mehr oder weniger abgelesen
haben. Die Schrödinger Gleichung ist linear, also ist der Lösungsraum ein Vektorraum. Dadurch sind
wir auf diese Fährte gekommen, haben dann jetzt ein bisschen Mathematik entwickelt die letzten paar
Stunden. Aber heute kehren wir ausgestattet mit dieser Mathematik zurück zu dem Begriff des
quantenmechanischen Zustands eines Systems und dann letztlich der quantenmechanischen
Observablen. Also was kann ich da eigentlich messen? Und das ist auch nur der Anfang einer
Reihe von Vorlesungen, die wir alle mit allgemeines Rahmenwerk der Quantenmechanik überschreiben und
heute beschäftigen uns insbesondere mit Zuständen und Observablen. Wir beginnen mit dem Zustandsraum
in der Quantenmechanik und es ist genauso wie in der klassischen Mechanik, also Zustandsraum ist
nicht so, aber die Philosophie ist so, wie in der klassischen Mechanik ist der Zustandsraum, ist die
konkrete Form des Zustandsraums, die ganz konkrete Form, abhängig vom System, abhängig vom konkreten
System. In der klassischen Mechanik, wenn Sie da ein Teilchen in drei Dimensionen haben, das hat
einen anderen Zustandsraum als ein Teilchen in zwei Dimensionen oder als fünf Teilchen in
drei Dimensionen und in der klassischen Mechanik, da erinnern wir uns nochmal, da war ja der
Zustandsraum, war der sogenannte Phasenraum. Phasenraum, gut, das ist auch nur ein anderer
Begriff, aber wenn Sie einen Ortsraum hatten, groß Q, gerade sagen wir, groß M sagen wir mal, M sind
die möglichen Orte, wenn man das ganz sorgfältig macht, dann spricht man davon, erglattet man nicht
Faltigkeit, die vielleicht noch weitere Struktur trägt, dann ist aber der Phasenraum dazu, ist dann
das kotangential Bündel über diesem Ortsraum oder wenn Sie das ein bisschen trivialer sehen, können
Sie sagen, ja, aber wenn Sie in eine Karte gehen, also nicht die wahre Welt beschreiben, sondern
Karten von der wahren Welt machen, was ja eine valide Möglichkeit ist, solange Sie wissen, wie
Sie zwischen Karten wechseln, dann können Sie natürlich sagen, ja, dieser Ortsraum für ein Teilchen
zum Beispiel ist das der R hoch drei und dann pappen Sie überall nochmal einen kotangentialraum
dran an jedem Punkt, das gibt dann sowas wie nochmal ein R hoch drei und dann haben Sie insgesamt
ein R hoch sechs und wenn Sie dann eben mehr Teilchen haben, zum Beispiel groß N viele Teilchen,
haben Sie ein R hoch drei N, pappen überall den kotangentialraum dran, haben Sie ein R hoch drei N,
Kreuz R hoch drei N, aber dieses hoch nichts anderes bedeutet als lauter weitere Kreuze, also
lauter weitere kathesische Produkte, ist das dann der R hoch sechs N, den Sie treffen, das ist auf
jeden Fall der Phasenraum für N Teilchen in drei Dimensionen und wenn Sie an die drei Dimensionen
nicht glauben, es gibt ja so Menschen, dann schreiben Sie hier noch ein D und haben N Teilchen in D
Dimensionen. Okay, also das war auf jeden Fall der klassische Phasenraum, was enthält der klassische
Phasenraum, der klassische Zustandsraum, da ist ein Punkt, sagen wir mal für ein Teilchen ist ein Ort
und ein Impuls. Warum ist Ort und Impuls die Sammlung von einem Ort und einem Impuls, warum ist das ein
Zustand des klassischen Systems? Naja, weil wir mit Zustand etwas meinen, was die komplette Information
darüber enthält, wie das System gerade ist. Wieso reicht denn da Ort und Impuls, warum nicht Ort,
Impuls und Beschleunigung? Beschleunigung ist auch so eine Eigenschaft von so einem Teilchen,
das ist doch gerade wichtig. Naja, weil die Beschleunigung, die kriegen Sie aus Ort und
Impuls bereits durch die Bewegungsgleichung, durch die Dynamik. Also der Zustandsraum ist der Raum
aller Anfangsbedingungen, aller möglichen Anfangsbedingungen, die Sie haben können.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:49:12 Min
Aufnahmedatum
2014-11-06
Hochgeladen am
2014-11-06 13:14:01
Sprache
de-DE